Hier ist der Abzweig von der Hauptpiste, recht unauffällig, daher hatte mir Horst auch für den Fall der Fälle eine gute Koordinate mitgegeben
Nach frühem Aufbruch, das Bilderbuchdorf ist natürlich schon wach, muss ich noch den Berg rauf um auf die Hauptstrasse zu kommen. In der Karte ist als höchster Punkt 1176 m angegeben, ich rechne also mal mit einem Anstieg bis ca 1000 m. Da es aber ein Plateau ist, muss doch die volle Höhe gemacht werden. Der Weg wird nicht viel grösser, und macht einen guten Bogen, nix da direkte Verbindung zwischen den zwei GPS-Punkten die ich hatte. An der Hauptstrasse zweigt er tatsächlich sehr unscheinbar (Feldweg) ohne irgendeinen Hinweis ab. Die Hauptstrasse ist nun angenehmer zu fahren, wenngleich nicht bester Ripio und führt sehr lange auf dem Hochplateau in leichtem Auf und Ab. Eigentlich dachte ich es ginge gleich mal angenehm runter, aber da muss ich mich bis Dongol gedulden.Auf dem ersten Abfahrtsstück steht ein russischer LKW mitten in der Strasse, sämtliche Motorinnereinen liegen darunter, da wird wohl gerade repariert. Er meint zwar er stehe noch nicht lange da, aber was ist hier schon Zeit. Bis Lei Miro ging es dann mehr oder weniger runter, leider zuerst eher steiler und manchmal ruppig, unten konnte man dann fein laufen lassen.
Hinter Lei Miro gibt es dann nochmal eine Überraschung, ein Fluss aber keine Brücke, dafür steht eine kleine Fähre da, für drei Autos. Für ein Rad fuhr sie aber nicht, und als dann noch ein Mofa ankam wurden beide in einen Einbaum verfrachtet und rübergepaddelt, eine etwas wacklige Angelegenheit und nicht ganz billig (5000 GF), also der halbe Preis eines Autoübersetzens. Dafuer ging es dann noch entspannt bis Sinta weiter, wo ein Brunnen mich ans Wasser erinnerte und die Uhrzeit an den Schlafplatz. Daher habe ich beim ordentlich ausschauenden Haus gegenüber vom Brunnen gleich nachgefragt, ob eine Übernachtung möglich wäre und wurde ohne Probleme reingelassen. Die Familie war sehr nett, aber ein Platz fürs Zelt genügt mir. Leider stellt es sich heraus, dass der Brunnen kein Wasser hergibt, da irgendwelche Schwerverbrecher die Fusspumpeneinheit geklaut haben. Mir sind daraufhin beim Radeln noch mehrere so brachliegende Brunnen aufgefallen. Zum Waschen wurde daher nach Wasser geschickt. Der Tag war trotz globalem Abstieg recht anstrengend, da es doch immer wieder rauf geht und die Strasse nicht die Beste ist. Es wird mal wieder Zeit für Asfalt und Rückenwind.
Angenehme Piste nach SintaHier die Familie bei der ich in Sinta übernachten konnte, der Vater wird vom Sohn auf dem Mofa zum Markt gefahren, um ein paar Hühner zu verkaufen
Der lässt aber voraussichtlich noch auf sich warten. Am nächsten Tag geht es wieder relativ früh weiter (das heisst immer so nach 8). Leider ist Markttag und auf der Telimelestrasse wahnsinnig viel los. Daher ist es heute auch ziemlich staubig, so dass der Chech nach langer Zeit mal wieder zum Einsatz kommt. Damit muss man auch weniger grüssen und manche Kinder laufen noch schneller weg (kommt aber selten vor). Aber manchmal laufen wirklich Kinder schnellstens weg, wenn sie den weissen Radler sehen oder springen 3 m Böschungen runter ohne Rücksicht auf Verluste, um sich vor mir in Sicherheit zu bringen. Aber die meisten grüssen eher.Die Strasse wurde mir zwar als gut beschrieben und deutlich besser als die Strasse von Pitia bis zur Telimelekreuzung, aber das ist wieder mal die Autofahrersicht. Die können Wellblech und Sand besser ab, zudem gibt es fasst kein waagrechtes Teilstück, immer nur rauf und runter, obwohl es eigentlich ein Tal entlanggeht. So bin ich dann bei Kindia wieder froh auf Asfalt zu sein, kurz davor gab es bei einer Sperre sogar mal den ersten Passcheck, nicht sehr gründlich, weder Visum noch Einreisestempel werden gesucht. Kindia ist recht geschäftig, hat dafür aber auch eine gute Versorgung, eine Kabelhülle fuer das Schaltkabel besorge ich mir noch und auch ein Cyber lässt sich auftreiben.
Gegen 18.20 will ich dann noch schnell aus der Stadt raus zu einem Campement bei einem Wasserfall. Doch leider werde ich am Stadtrand von einem Militär auf einem Mofataxi recht rüde gestoppt und nach meinem Dossier gefragt. In der Annahme der Pass sei gemeint, gebe ich ihn her, doch der scheint nicht zu reichen. Ich soll aufs Kommissariat, auch bestimmtes Anreden und ruhige Argumentation hilft da nichts. Der Pass bleibt in seinen Haenden, eine vernünftige Kommunikation ist mit dem aggresiven und nicht ganz zurechnungsfähigen Kerl nicht möglich. Am Kommissariat sieht man einige Leute rumstehen, draussen gibt es auch eine überfüllte Zelle, aus der die Hände rauswinken. Die Leute hier scheinen auch unternander einen rauhen Umgangston zu haben. Der Militär wird zwar etwas müde belächelt, weil er wohl einen Touristen nicht erkennen kann, aber dennoch gelobt. Ein kurzer Blick in den Pass beim Commissar reicht aber und ich kann weiterfahren. In der Dämmerung geht es dann noch zum Campement am Wasserfall, das schon etwas heruntergekommen ist, angenehmer Weise ist das eine ziemliche Abfahrt. Dort wird nach einiger Verhandlung noch das Zelt aufgeschlagen.
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