Auf dem ersten Abfahrtsstück steht ein russischer LKW mitten in der Strasse, sämtliche Motorinnereinen liegen darunter, da wird wohl gerade repariert. Er meint zwar er stehe noch nicht lange da, aber was ist hier schon Zeit. Bis Lei Miro ging es dann mehr oder weniger runter, leider zuerst eher steiler und manchmal ruppig, unten konnte man dann fein laufen lassen.
Hinter Lei Miro gibt es dann nochmal eine Überraschung, ein Fluss aber keine Brücke, dafür steht eine kleine Fähre da, für drei Autos. Für ein Rad fuhr sie aber nicht, und als dann noch ein Mofa ankam wurden beide in einen Einbaum verfrachtet und rübergepaddelt, eine etwas wacklige Angelegenheit und nicht ganz billig (5000 GF), also der halbe Preis eines Autoübersetzens. Dafuer ging es dann noch entspannt bis Sinta weiter, wo ein Brunnen mich ans Wasser erinnerte und die Uhrzeit an den Schlafplatz. Daher habe ich beim ordentlich ausschauenden Haus gegenüber vom Brunnen gleich nachgefragt, ob eine Übernachtung möglich wäre und wurde ohne Probleme reingelassen. Die Familie war sehr nett, aber ein Platz fürs Zelt genügt mir. Leider stellt es sich heraus, dass der Brunnen kein Wasser hergibt, da irgendwelche Schwerverbrecher die Fusspumpeneinheit geklaut haben. Mir sind daraufhin beim Radeln noch mehrere so brachliegende Brunnen aufgefallen. Zum Waschen wurde daher nach Wasser geschickt. Der Tag war trotz globalem Abstieg recht anstrengend, da es doch immer wieder rauf geht und die Strasse nicht die Beste ist. Es wird mal wieder Zeit für Asfalt und Rückenwind.
Die Strasse wurde mir zwar als gut beschrieben und deutlich besser als die Strasse von Pitia bis zur Telimelekreuzung, aber das ist wieder mal die Autofahrersicht. Die können Wellblech und Sand besser ab, zudem gibt es fasst kein waagrechtes Teilstück, immer nur rauf und runter, obwohl es eigentlich ein Tal entlanggeht. So bin ich dann bei Kindia wieder froh auf Asfalt zu sein, kurz davor gab es bei einer Sperre sogar mal den ersten Passcheck, nicht sehr gründlich, weder Visum noch Einreisestempel werden gesucht. Kindia ist recht geschäftig, hat dafür aber auch eine gute Versorgung, eine Kabelhülle fuer das Schaltkabel besorge ich mir noch und auch ein Cyber lässt sich auftreiben.
Gegen 18.20 will ich dann noch schnell aus der Stadt raus zu einem Campement bei einem Wasserfall. Doch leider werde ich am Stadtrand von einem Militär auf einem Mofataxi recht rüde gestoppt und nach meinem Dossier gefragt. In der Annahme der Pass sei gemeint, gebe ich ihn her, doch der scheint nicht zu reichen. Ich soll aufs Kommissariat, auch bestimmtes Anreden und ruhige Argumentation hilft da nichts. Der Pass bleibt in seinen Haenden, eine vernünftige Kommunikation ist mit dem aggresiven und nicht ganz zurechnungsfähigen Kerl nicht möglich. Am Kommissariat sieht man einige Leute rumstehen, draussen gibt es auch eine überfüllte Zelle, aus der die Hände rauswinken. Die Leute hier scheinen auch unternander einen rauhen Umgangston zu haben. Der Militär wird zwar etwas müde belächelt, weil er wohl einen Touristen nicht erkennen kann, aber dennoch gelobt. Ein kurzer Blick in den Pass beim Commissar reicht aber und ich kann weiterfahren. In der Dämmerung geht es dann noch zum Campement am Wasserfall, das schon etwas heruntergekommen ist, angenehmer Weise ist das eine ziemliche Abfahrt. Dort wird nach einiger Verhandlung noch das Zelt aufgeschlagen.
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