Dünen Ahoi, im Hintergrund zieht sich ein Band kleiner Dünen durch, das durchquert werden willAuf Sand, der Untergrund trägt teils besser als auf Kies!
Heute ging die Fahrt aber relativ gut vonstatten, auch auf Untergründen die wenig vertrauenserweckend aussahen, eventuell hat die Feuchte ja etwas angerichtet. Und in der Tat, beim naechsten Dünenqueren stelle ich fest, dass der Sand mich manches Mal besser trägt, als der Kiesgrund daneben, cool, da ich bisher Sand immer mit SChieben gleichgesetzt hatte. Da wird man dann fast übermütig und versucht direkt auf die Dünen auszuweichen, die Fahrt klappt auf einigen Dünen ganz gut, aber manchmal sackt man wieder recht tief ein und muss wieder runterschieben.Nach einigem weiteren Gekurbel tauchen dann auch endlich die Gebäude von Jraif auf. Das ist ja wirklich eine relativ grosse Oase, man hatte mir was von 80 Einwohnern erzählt. Sogar eine Wand mit Wasserhähnen hat es dort. Die haben aber natürlich nicht funktioniert. Nach einem kleinen Picknick sehe ich zum ersten Mal seit drei Tagen wieder ein Fahrzeug, ein Pickup mit einigen Passagieren braust vorbei. Kurze Zeit später wartet er vor einem Haus, die Leute wollen auch nach Atar. Ich vermute mal eine recht seltene Verbindung, nachdem es sogar von Ouadane schon so wenige Fahrten gibt. Wenigstens habe ich so eine frische Spur auf dem Weg. Es wird jetzt endlich wieder steiniger, aber auf diesem Gelände sind die Spuren nicht richtig ausgefahren, nur an der Bodenverfärbung ist die Piste zu erkennen.
Nachdem ein flacher Rücken überwunden wurde, stellt sich aber eine ordentliche Piste ein, die wohl teils sogar einmal geschoben wurde. Wegen Wellblech wird diese aber immer wieder umfahren. Es geht nun entlang des Rückens auf Atar zu, die Vegetation nimmt zu und es sind zum ersten Mal seit Arhmakou wieder Nomaden zu sehen. An einem schön gebauten Brunnen mache ich Pause, da rauscht der Jeep von Vorhin wieder vorbei. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich an dem vorbei gefahren bin, der hatte wohl einen Umweg gemacht. Neben dem Brunnen gibt es noch einen unscheinbaren Steinhaufen, der entpuppt sich als weiterer Brunnen. Gut zu wissen, wie so ein Brunnen auch aussehen kann. Die Piste führt jetzt passabel weiter und auch der Wind kommt eher von schräg hinten, so dass ich bald am Abzweig zum alten Pass bin, aber die diesige Stimmung, sowie die wenigen alten Spuren im Sand laden doch nicht zu einer Extratour ein. Zudem wollte ich den Pass ja lieber bergab machen. Ich fahre also die Hauptpiste weiter und bin aber gleich am Fluchen, weil wieder ein ziemlich sandiges Oued kommt, in das der heutige Jeep seine Spuren gezogen hat. Nach schwerer Plackerei verlasse ich das Oued und suche meinen eigenen Weg etwas oberhalb. Dort tut sich auf einmal eine neue Piste auf festem Grund auf. Nun geht es aber straightforward nach Atar. Man kann so richtig heizen, es tauchen immer mehr Haeuser und Zelte auf, ganze Ortschaften und Palmgärten kommen dazu und bis um 17 Uhr bin ich dann in Atar. Den Polizeiposten ignoriere ich geflissentlich, erst Mal gibt es zwei Sandwich beim Marokkaner und dann geht es zum bekannten Zelplatz Bab Sahara, welchen ein Holländer und eine Deutsche hier betreiben.
Endlich wieder eine Dusche, nach einer guten Woche, so schlimm schaue ich aber dennoch nicht aus. Man gewöhnt sich ja an alles, nur in der Früh ist es immer etwas unangenehm in die Reiseklamotten zu schlüpfen. Von den Besitzern gibt es einige interessante Storries und Hintergrundinfos. Die beiden leben ja auch schon seit 12 Jahren hier. Ein bisschen seufzen sie schon hier über die Einheimischen, die für einen nachhaltigen Tourismus noch lernen sollten, und auch über den richtigen Umgang mit Geld. Ein bisschen Unverständnis herrscht auch über das Auswärtige Amt, das Algerien frei gibt, aber Mauretanien nicht, so kann ein Reiseveranstallter hier eigentlich nichts anbieten.
Noch eine Frage wird beantwortet, bei der Fahrt durch die Westsahara habe ich mich immer gefragt, ob es jemals Radler in der Gegenrichtung gab. Laut Just gab es einen, der bei ihm vorbeigekommen ist, gestartet in Dakar fragte er ihn, wie lange dieser Gegenwind noch andauern wuerde. In Dakhla hat er wohl aufgegeben und das Taxi zu seinem Flieger in Nordmarokko genommen.
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