Samstag, 12. August 2023

AMR 2023 - Heisse Vorbereitungsphase

 

Nachdem der Urlaub in Marokko vor allem meine Darmflora trainierte, die letzten 5 Tage hatte ich eher einen schlechten Magen und radelte wohl schwerpunktmässig im Fettbrennstoffwechsel, machte ich mir schon sorgen, wie fit mein Körper dann in einem Monat sein würde. Einen Trainingsplan gab es nicht, da ich nicht trainierte, die Fahrten in die Arbeit und der Rad- und Skitourenurlaub mussten da reichen. Immerhin besorgte ich mir im November eine GPS-Uhr mit Handgelenksherzfrequenzmessung, so dass zumindest die Fahrten in die Arbeit aufgezeichnet wurden. Das ist ein nettes Spielzeug, zumal es einen Haufen Auswertungen dazu gibt. Gemäss der Sport-App nahm meine Fitness zumindest nicht ab (ausser im langen Marokko-Urlaub, der nicht aufgezeichnet wurde)😊. Mit dem Radaufbau war ich Mitte Januar fertig, aber da war bei uns ein strenger Winter eingekehrt, so dass auf den salzigen Strassen keine Testfahrt stattfand. Immerhin konnte ich dann schon einmal Probe packen. Mit dem Okkasionskauf vom Sommer, einer Rahmentasche, würde es wohl reichen, ohne die Gabel auch beladen zu müssen, d.h. Oberrohrtasche, kleine Lenkertasche und ein grosser Seatpack. Und zwei Wochen vor Start hatte ich dann auch zum ersten Mal Tubelessreifen aufgezogen, ohne Kompressor, sondern mit der Fusspumpe. Leider hielt der Vorderreifen nicht ganz die Luft, wahrscheinlich lag es am Ventil. Und nachdem es wieder ein paar warme Tage gab und die Strassen weniger versalzen aussahen gab es doch noch eine Einweihungsfahrt in die Arbeit. Fühlte sich ganz gut an, ohne Nabendynamo und Rohloff meines Pendlerrades, war ich trotz der Stollenreifen gar nicht so langsam.

Die News vom Veranstalter kamen relativ spät, zunächst die upgedatete Strecke, die immer länger wurde, am Schluss, nachdem 2 Tage vor Rennstart noch eine Umdisponierung kam, waren es 1340 km. Was mich übrigens auch sehr zur Teilnahme bewogen hatte, war die Tatsache, dass ich nur wenige Abschnitte der Strecke kannte (v.a. um Tafraoute herum) und der zweite wichtige Aspekt. Der Vollmond würde in der zweiten Rennnacht erreicht sein, was etwas Landschaftserlebnis in der Nacht versprach. Zudem hoffte ich mit der geballten Mondladung meine mickrigen Leuchten ersetzen zu können. Für vorne hatte ich nur eine billige 20€-Cateye-Leuchte und eine einfache BD-Stirnlampe.

Spannend war noch die Verkündung der Teilnehmerliste. Allerdings war mir letztlich niemand persönlich bekannt, etwas geschockt war ich von der hohen Teilnehmerzahl, über 220 Fahrer standen auf der Liste. Das weckte Befürchtungen, dass die Läden dann alle leer gekauft sind, wenn man durchkommt. Auf jeden Fall waren genügend Cracks für die ersten 20-30 Plätze dabei.

Ein Aspekt der mit der längeren Strecke verbunden war, störte noch gewaltig. Die letzten Rennen starteten alle um 9.00 früh, wegen der längeren Strecke sollte es etwas mehr Zeit geben, nicht nach hinten raus, Torschluss war Samstag Mitternacht, sondern es wurde einfach früher gestartet, am Vorabend um 18.00. Super Idee . Bislang bin ich noch nie die Nacht durchgefahren, bzw. kann mich noch erinnern, wie mühsam der Tag war, nachdem ich versucht hatte einmal eine weisse Nacht (im Russischen Norden) durchzufahren. Aber die Nächte sind Teil vom Spiel beim AMR, da die Tage einfach zu kurz sind, ca. 11 Stunden Helligkeit kombiniert mit einem Tagesmindestschnitt von 162 km sagt einem klar, dass man in der Nacht Radfahren muss, um im Zeitlimit zu sein. Daher war mir der Vollmond auch so wichtig. Und bei der Überlegung ob man am ersten Abend nur 4 Stunden fährt und dann schläft, kam relativ schnell der Entscheid durchzufahren, da man sonst von Anfang an gegen die Schnecke (Zeitlimit in der Karte dargestellt) kämpft.

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