Samstag, 12. August 2023

AMR 2023 - Anreise, Registrierung, Warten

 

Wie im Dezember auch, war es wieder ein Act überhaupt einen Fahrradkarton zu finden. Zum Glück telefonierte ich ein paar Läden durch, bis in Thun doch einer mit einem kleinen Karton gefunden war. Im Dezember hatten wir die überdimensionalen 2 m-Kartons noch zurechtgeschnitten und mit Paketschnur genäht. Sorgfältiges Einpacken ist bei so einem reinen Carbon-Bike wichtig, beim Rückflug vom Dezember sah es so aus, als ob jemand versucht hatte das Rad samt Karton zu falten. Viele der Teilnehmer reisten übrigens mit einem Hartschalenvelokoffer an.

Am Anreisetag war dann die einzige Aufregung, dass die Zugverbindung zwischen Olten und Basel unterbrochen war, weil ein Zug liegen geblieben war. Am Fahrplan waren da alle Züge als betroffen gekennzeichnet, insbesondere der den ich nehmen wollte, aber es wurde über keine Alternativen informiert. Zum Glück wurde das Hindernis rechtzeitig beseitigt und ich kam pünktlich in Basel und dann am Flughafen an. Dort war ich nicht der Einzige AMR-Teilnehmer am Flieger. Auch Thomas aus München und die Wahlvorarlberger Paul und Marco waren dabei und am Gate zeigte sich auch noch ein Race-Favorit, Robin, der allerdings nervös war, ob das Velo schon verladen ist (das Airpod zeigte nämlich noch einen Standort im Flughafen an). Das Gepäck wurde aber erst spät verladen. Der Flug war dann unspektakulär und pünktlich, wir kamen am Donnerstag Abend an, da hätte auch nicht mehr viel anbrennen dürfen. Die Einreiseschlange war relativ lange und weitere Teilnehmer waren zu erkennen. Crowded war dann vor allem die Gepäckabteilung. In Marrakech gibt es da kein eigenes Band für das Sperrgepäck sondern eine Tür ganz am Ende der Gepäckbänder. Nur fehlt zu der Tür immer der Schlüssel und es dauert ewig bis der offizielle Schlüsselhalter ausgemacht ist und auch kommt. Natürlich standen bereits unzählige Velokoffer und Kartons hinter der Tür. Durch die spezielle Markierung meines Kartons konnte ich aber schnell an ihn gelangen. Auch der Zusammenbau am Flughafen ging zügig, so dass ich im Dunklen in die Stadt radeln konnte (Karton über der Schulter baumelnd). Unser Standardhotel war natürlich ausgebucht, aber ich hatte ja vorgebucht, dann noch kurz zum Abendessen und dann in die Heija, Schlaf war ja wichtig für die nächsten Tage.

Am Abend kam noch eine weitere Mitteilung über die Race-App, nämlich dass ich relativ früh zur Registrierung musste (Fluch des Namens), eigentlich wollte ich ja ausschlafen. Da die Cafes aber auch nicht früh öffnen, versuchte ich nicht unter den Ersten der Ersten an der Registrierung zu sein. Das Hotel, wo gestartet wurde und das Gros der Teilnehmer untergebracht war, lag etwas ausserhalb in einem Retortenquartier. Es standen schon einige Velokoffer am Parkplatz für den späteren Transport bereit (ich konnte meinen Radkarton in meinem Hotel lassen) und auf der Terrasse war fast kein guter Abstellplatz mehr frei. Die Registrierung war straight forward, so dass man es sich bald am Pool bequem machen konnte und ich versuchte noch etwas zu dösen. Um Mittag schaute ich noch zum Einkaufszentrum (u.a. Carefour), aber die Wachleute waren recht streng und liessen kein Velo auf das Gelände, so dass ich meines später unter die Aufsicht von anderen Teilnehmern gab um im Carefour noch Snickers und Bananen zu kaufen (sowie einen 5 l Kanister Wasser). Als ich am Nachmittag noch einmal kam liess ich das Rad auf der anderen Seite beim Wachpersonal, während ich mir Tacos für das Abendessen abpacken liess.

Rad und Ausrüstung/Vorräte waren damit parat, ich musste nur noch das überschüssige Wasser vernichten (hätte ich wohl besser gemacht, als getrunken).

Das Rider-Briefing war schnell erledigt, einige Hinweise, u.a. zur Schneelage. Das war wohl für einige Fahrer die letzten Tage noch wichtig gewesen, da die Temperaturen recht runter gekommen waren und es Niederschlag gegeben hatte, lag am Hohen Atlas Schnee. Wie sehr das den ersten Pass verkomplizieren würde, wusste niemand. Viele hatten sich auch mit wärmerer Kleidung ausgestattet. Bei mir führte das dazu, dass ich noch Überschuhe mitnahm, die allerdings sehr eng waren und entsprechend viel Zeit zum Anlegen brauchten, zudem noch ein Longsleeve für über mein Hemd. Der Rest war sowieso auf potenzielle 10 Grad Minus ausgelegt, bzw. mit der Daunenjacke der Longsleeve eigentlich überflüssig. Ansonsten gab es noch die Ermahnung, dass auf Asphaltstrassen unbedingt Licht angeschaltet sein muss (eigentlich klar und entspricht dem Rennreglement = halten an lokale Verkehrsregeln). Zudem gab es noch eine Einweisung zum Tracker, zu den Help und SOS-Tasten. Diese sollten Signale an die Rennleitung geben, d.h. bei Help würde diese die Polizei benachrichtigen, welche an der entsprechenden Stelle nachschauen würde, bei SOS würde es wohl noch zügiger gehen, zumal auch ein Krankenwagen in der Hinterhand gehalten wurde. Und Nelsons Mutter muss ihn noch an das Wichtigste erinnern, don’t sleep in a riverbed. Bei der letzten Austragung hätte es fast einen Abgang gegeben, weil ein Teilnehmer in einem trockenen Wadi geschlafen hatte. Er konnte gerade noch seine nackte Haut retten, der Rest wurde mitgespült. Tracker sei Dank wurde aber wohl das Rad mit einem Grossteil der Ausrüstung wiedergefunden.







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