Montag, 8. Dezember 2008

Reisewarnung fuer Schafe und Ziegen

Die alte Strasse hat man für sich allein und sie führt näher am Meer
So mittlerweile bin ich in Laayoune angekommen. Auf der Teerstrasse kommt man gut vorwärts, ein Polizeiposten hat mich sogar durchgewunken.
Nur die Geschäfte sind hier nicht so zahlreich offen. Unterwegs wurde ich schon vorgewarnt, dass ab morgen die Läden für ein paar Tage zumachen, die Wallfahrt nach Mekka ist gerade zu Ende gegangen und daher stehen ein paar Feiertage an. Gestern sollte daher auch nichts gegessen werden, dafür gibt es heute ein Schlachtfest, bei dem Schafe und Ziegen geschlachtet werden und gewisse Innnereien zubereitet werden, das sogenannte Tabaskifest, teilweise machen die Leute da auch für eine Woche nichts als mit der Familie zu essen. In Tarfaya konnte man das heute teils auf der Strasse sehen, die anderen Ziegen schauen recht teilnahmslos zu wie der Artgenosse geschlachtet wird. Aber immerhin fasst man jetzt auch diese religiösen Allegorien, mit dem Lamm und der Schlachtbank. Ziegen habe ich dennoch noch einige gesehen, die laufen auch gerne bei und auf der Landstrasse herum, für Autofahrer gefährlicher wären allerdings Kamele, die weniger zahlreich sind.Nanu, wovor wird hier gewarnt?
Da ist das Meer wohl etwas vorschnell mit der Landnahme
Gestern bin ich bis kurz hinter Afkhenar gekommen. Die Landschaft ist nun deutlich unspektakulärer als die letzten Tage im Antiatlas, am interessantesten ist wenn man am Meer ist, dort fallen die Klippen bis zu 30 m hinab und eine tolle Brandung ist zu sehen, die Wellen brechen ordentlich und auch Wellenreflexionen und ihr verursachtes Chaos sind zu sehen.
An der Küste mit beeindruckender Brandung
In Afkhenar wurde ich von einem Sauhri angesprochen, der einen Radler erwartete, um eine von ihm geführte Tour zu machen, leider musste ich ihn enttäuschen, aber das Gespräch beim Tee war ganz interessant. Er beklagte sich, dass so wenige Touris da sind. Die Womos zählte er auf meinen Einwand hin nicht zu echten Touris, die scheinen eher eine Plage zu sein, da sie ja ausser Benzin nichts kaufen. Unterwegs habe ich einige gesehen, es scheinen vor allem Rentner auf der Suche nach Wärme zu sein.
Das Problem für den Ort ist, dass die Fähre von den Kanaren nach Tarfaya seit 4 Monaten nicht mehr zu gehen scheint und daher keine für ihn geeigneten Gäste mehr kommen. Bei der Anfahrt auf den Hafen von Tarfaya muss sich die Fähre verletzt haben und ist nun in Reparatur. Die Billigflieger fliegen ja maximal Agadir an, was für hier zu weit weg ist.
Gut sortierte Boutique in Afkhenar
Hinter Afkhear habe ich es noch bis zu einer Lagune geschafft, die im Abendlicht noch schön anzuschauen war. Hier ist Nationalpark und Zugvogelparadies. Leider brauchte man unbedingt eine Autorisation um übernachten zu können, die hatte ich aber nicht. Das hat die zwei Wächter dort ziemlich gestört, nach ein bisschen beruhigendem Diskutieren konnte ich dann doch noch in einer versteckten Ecke mein Zelt aufschlagen. In der Früh wurde es dann einfach nicht hell, als ich aus dem Zelt draussen war, merkte ich auch warum. Es hing ein sehr schwerer Nebel herum, der mich die ersten 25 km begleitete.
Lagune von Knisfiss
In Tarfaya gab es dann zu Mittag noch einen Fisch. So gestärkt und mit einem angenehmen, aber nicht zu starken Rückenwind erreichte ich noch vor Sonnenuntergang Laayoune. Hinter Tarfaya kann man im Übrigen ab und an seinen eigenen Radweg benutzen, die alte Teerstrasse wird nicht mehr benutzt, aber ist noch in sehr gutem Zustand, dort kann man teils km lang fahren, unterbrochen nur wenn die alte Strasse von der neuen Strasse gekreuzt wird.
So morgen geht es dann weiter gegen Sueden, ist aber noch ein gutes Stueck in der Westsahara und sehr lang sind die Tage nicht, um 18 Uhr sollte man die Unterkunft haben und vor 7:30 kommt man selten los, oft erst bedeutend später.
Einfahrt nach Laayoune

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